Flashforum-Konferenz 2006

Heute war ich auf der Flashforum-Konferenz 2006 in Düsseldorf. Hier ein kleiner Kurz-Review meiner besuchten Vorträge:

1. „Optimaler Workflow mit Ecplipe und anderen Tools“
Nico Zimmermann von den Powerflashern stellte deren Flash-Enwicklungs-Eclipse-Plugin FDT vor. Leider bezog sich die gesamte Vortragsdauer auf die Themen Eclipse allgemein, Subversion, Ant und die Definition von MTASC-Build-Targets und warum das ganze eine gute Idee sei – Sachen, die den meisten Teilnehmern, die sich zuvor per Handaufzeigen zu 95% als Eclipse-Entwickler zu erkennen gegeben hatten, wohl gut bekannt waren. Erst in der Verlängerung in der Mittagspause wurde es dann spannender, es wurde demonstiert, wie man mittels MTASC ActionScript-Code in ein von einem Grafiker bereitgestelltes Grafik-Only-Library-SWF injiziert und ausführt, und daß FDT ganz ähnliche Coding-Unterstützungs-Funktionen bereitstellt, die Java-Entwickler bereits seit längerem gewohnt sind. (Einen ähnlichen Workflow, allerdings mit FlashDevelop statt FDT, haben wir auch schon bei uns im Einsatz.) Dazu gab es noch einen performanten Debugger, der via Socket-Connection aus der SWF-Runtime heraus funktionierte.

2. „Integriertes Interface System“
Eher ein Vortrag für die Konzept- und Grafik-Ecke: Parallel zu den üblichen Style- und Corporate-Identity-Guidelines entwickelt man einen „Interactivity-Guide“, in dem definiert wird, wie typische Benutzer-Interaktions-Pfade in sämtlichen unternehmensweiten Anwendungen auszusehen haben, wie Formulare aufgebaut sind und wie typische Klick-Pfade eine Benutzers auszusehen haben. Damit hatte die Dozentin es wohl geschafft, den mehr als 1200 Internet-, Intranet-, Online-, Offline- und Mobile-Anwendungen nebst Formularen etc. der Münchner Rück, die vorher höchst individuell in Gestaltung und Bedienung waren, ein einheitliches Usability-Konzept zu verpassen. Der Vortrag selbst war mehr ein Schnelldurchlauf durch Unmengen von Präsentations-Folien nebst Erläuterungen mit halb-defektem Mikrophon, die Idee eines „Interactivity-Guides“ finde ich aber überlegenswert.

3. „Flash Audio mit dynamischen Sounds“
Lustige Idee, freakige Umsetzung: André Michelle stellt einen Weg vor, mittels neuer ActionScript-3-Funktionen zur Laufzeit PCM-Audiodaten zu generieren, mit Filtern zu bearbeiten und als Sound-Objekt in den Player zu laden (Beschreibung) und damit einfache Synthesizer nebst Effekten mit Flash zu bauen. Heraus kommen dann kleine Anwendungen wie dieser TB-303, demonstriert auch mit Drum-Computer, oder solche ModPlayer. Super Vortrag, der Atari ist zurück! ;-)

Kurz reingehört: Flex 2 Data Services
Diese Veranstaltung hörte sich eher wie eine Promotion-Verkaufs-Veranstaltung für Flex an – kann man sich mal anhören, wenn es interessiert, muß man aber nicht. Solche Produkt-Demos kenne noch von der Cebit oder anderen speziellen Produkt-Veranstaltungen (Together etc.), und in solchen Rahmen sollten sie auch bleiben, statt quasi auch noch Geld dafür zu verlangen. Adobe ist der Überzeugung, daß Flex ein großes Ding sei, und hat ihm deshalb recht viel Platz eingeräumt. Das mag sein, allerdings gibt es in meinem Praxisumfeld kaum Aufgaben, für die Flex die bessere Lösung wäre. Ich denke da nur an das AFAIK immer noch sehr umständliche Skinning von Komponenten und die für mich praxisuntaugliche zu geringe Funktionsflexibilität, die dafür sorgen, daß der Kunde nebst seiner CI-Abteilung an die Decke gehen.

4. „Neue Wege in ActionScript 3“
Schnelldurchlauf durch die wichtigsten Neuerungen in ActionScript 3 respektive FlashPlayer 9: Das neue DisplayObjectContainer- und DisplayObject-Modell, das neue Event-Modell (beides zusammen könnte in Zukunft die bisherigen MovieClips und deren Mouse-etc.-Events ablösen), Loader und ByteArray und die neuen Socket-Connections. Mit Loader/ByteArray wurden schon die Synthesizier unter 3. realisiert, aber sie können auch noch mehr: es gibt schon Assembler(!)-Interpreter und Chip-8Emulatoren, mit denen Uralt-Versionen von Space-Invades laufen, einen C64-Emulator, Zip-Kompression in Flash, und theoretisch kann Flash nun mit sämtlichen Binär-Formaten umgehen. Die Socket-Connections sind nun Low-Level-TCP/IP-Connetions und erlauben alle gängigen TCP/IP-basierten Anwendungen wie E-Mail-Clients, FTP-Programme, Chat-Anwendungen in allen gängigen Protokollen etc. etc. etc. Kleines Manko: kein UDP, und keine Annahme von eingehenden Verbindungen – direkte User-zu-User-Verbindungen sind also nicht möglich, sämtliche Kommunikation muß immer über einen Server gehen.

5. „Echtzeit-Effekte in Flash 8“
Matthias Kannengiesser stellt das Scripting der Schlagschatten-, Bitmap- usw. Filter in Flash vor. Leider kamen dabei nur (für mich) bekannte Basics heraus.

Gesamteindruck der Konferenz:
Der Audio-Vortrag war interessant, der ActionScript-3-Vortrag ein guter Überblick, der Rest schon bekannt oder wenig relevant. Insgesamt okay, aber auch kein Feuerwerk an neuen Inspirationen. Insgesamt hätte ich mir vielleicht etwas mehr Workshop-Charakter erhofft.

4 Antworten Subscribe to comments


  1. Chris

    Und ich dachte, ich hätte etwas Ahnung von IT.

    22.11.2006 @ 18:18


  2. Chris

    Und? War dat Sascha auch brav da ?

    22.11.2006 @ 19:14


  3. Johannes

    @ Chris 1: Keine Panik, die Tiefen von Flash sind schon ein recht spezielles Thema, sowas muß man nicht unbedingt wissen… ;-)

    @ Chris 2: Aber sischa dat, so als Veranstalter… :-)

    23.11.2006 @ 21:15


  4. Chris

    Das war mir schon klar, aber ich hätte gehofft von der ganzen Teminologie etwas mehr zu kapieren.
    Na ja, habe bisher auch ganz gut ohne überlebt.

    24.11.2006 @ 09:14


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