„Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, ein ganz wunderbarer Film über Liebe, Toleranz, Verständnis, und das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen, in dem ein islamischer Gemischtwarenhändler einen französischen jüdischen Jungen adoptiert, und ihm die Welt und die Weisheiten des Koran erklärt. Geschrieben von einem Franzosen, und gespielt u.a. von einem Ägypter.

Sehr verehrte islamische Mitbewohner dieser Welt,

es mag sein, daß diese blöden, schlecht gemachten Mohammed-Karrikaturen in den Jyllands-Posten Euer religiöses Ehrgefühl verletzt haben. Vielleicht. Sorry for that!

Andererseits essen wir und Ihr ja z.B. auch Kühe, und die Inder werfen deswegen ja auch nicht permanent mit wüsten Drohungen oder gar Atombomben um sich. Obwohl sie ja alles Recht der Welt dazu hätten, nach Eurer Logik. Und sicherlich auch die Möglichkeit.

Aber spätestens seit herausgekommen ist, daß Eure eigenen islamischen Mitbrüder aus dem fernen Europa fleißig eigene Mohammed-Karrikaturen hinzugefügt und wilde Geschichten über den angeblichen europäischen/westlichen Anti-Islamismus und Koran-Verbrennungen in Dänemark frei erfunden und euch unredigiert aufgetischt haben — ist ja auch eine Art von Meinungsfreiheit, wegen der wir beleidigt sein könnten — und einige von euch auch gleich noch die große Holocaust-Juden-Vernichtungs-Keule ausgepackt haben, ist doch die eigentliche Gesinnung und Motivation hinter diesem ganzen Spektakel klar. Und die Idee mit dem freundlichen Herren mit dem Turban und der Bombe auf dem Kopf vielleicht auch gar nicht so abwegig.

Also besinnt euch doch vielleicht zur Abwechslung z.B. mal wieder auf den Sufismus, wie es der freundliche Herr in dem oben genannten Buch und Film gemacht hat, dann werdet ihr vielleicht auch irgendwann in großer Weisheit und Erleuchtung zu der Erkenntnis kommen, daß wir vielleicht gar nicht so verschieden, und auch gar nicht so böse sind, wie ihr immer vermutet. Jedenfalls nicht alle.

In diesem Sinne: Wir glauben fest an Euch, Ihr habt’s echt drauf! Und vielleicht klappt’s dann ja auch irgendwann wieder mit dem Bluthochdruck!

Herzlichst,

Eurer J.L.