Hausratversicherung

Wenn man eine Hausratversicherung abschließt, muß man ja immer eine Versicherungssumme angeben, zu der man seine Wohnung versichern will. Diese soll ungefähr den Neuwert aller Gegenstände im Haus beziffern, also die Summe Geldes, die man benötigt, um die komplette Wohnungseinrichtung neu zu kaufen, sollte sie einmal, aus welchen Gründen auch immer, abhanden kommen. Gibt man hier zu wenig an, so ist man unterversichert, und die Versicherung zahlt im Schadensfall entsprechend weniger.

Bei mir habe ich beim Abschluß der Versicherung mal grob überschlagen, was ich denn für Werte im Haus habe, und ich bin mal davon ausgegangen, daß das ja eigentlich nicht so viel sein kann. Ich habe ja keine Gemäldesammlung im Haus, besitze keine wertvollen Antiquitäten, keinen Schmuck, und habe auch keinen Tresor mit Unmengen von Bargeld in der Ecke stehen. Trotzdem habe ich eine Summe angegeben, von der ich gedacht habe, daß sie locker ausreicht.

Aktuell habe ich ja einen Schadensfall, und so hat sich für diese Woche Besuch von der Versicherung angekündigt, wahrscheinlich um genau dieses zu überprüfen. Also bin ich eben mal spaßeshalber mit einem Taschenrechner durch die Wohnung gelaufen, und habe mal grob aufaddiert, was der Neuwert meiner Wohnung denn nun tatsächlich wäre, wenn ich morgen in den Laden rennen und alles neu kaufen würde.
Und siehe da, wenn man jetzt mal den Neuwert jeder zehn Jahre alten Unterhose, jedes vergilbten Buches vom Flohmarkt, und auch noch des defekten Dual-Plattenspieler meiner seligen, vor 25 Jahren verstorbenen Großtante aus Berlin, der fröhlich in einer Ecke vor sich hinstaubt und damals bestimmt nicht billig war, zusammenzieht, so kommt man doch schnell auf erstaunliche Summen, die man nicht für möglich gehalten hätte. Und man wundert sich, denn eigentlich hat man ja nicht viel.

So bin ich denn mal gespannt, wie der gute Mensch nun tatsächlich rechnen wird, und ob die 25 Jahre alten Lautsprecher, die ich mal vor vielen Jahren geschenkt bekommen habe und die maximal noch einen ideellen Wert haben, tatsächlich noch ihren Ladenpreis zählen. Dann könnte es nämlich ganz schön knapp werden mit der Versicherungssumme…

Für sachdienliche Hinweise vorab bin ich natürlich dankbar!

3 Antworten Subscribe to comments


  1. Christian

    Hier gibt es ergänzende Infos:

    http://verbraucherschutz.wtal.de/hausratversicherung.htm
    http://www.gutguenstigversichert.de/zusatzformulare/praxistipp_unterversicherung.htm

    Der Gutachter von der Versicherung sollte also deine Wohnung verlassen in der Gewissheit, daß nichts von „hoher Qualität“ darin steht und stand, damit bleibt der angenommene Wert niedrig. Der Wert berechnet sich übrigens immer nach dem Wiederbeschaffungswert, also würde ich Dinge mit hohem Wiederbeschaffungswert nicht unbedingt als erstes präsentieren, evtl. sogar gleich woanders lagern. Und für nächstes Mal per Pauschale pro Quadratmeter richtig versichern. Viel Erfolg!

    08.09.2004 @ 08:26


  2. Johannes

    Also in meinem Vertrag steht ausdrücklich Neuwert, und nicht Wiederbeschaffungswert.

    Daher bin ich mir auch nicht sicher, wie ich beispielsweise konkret meinen alten PowerMac 7200 werten soll. Ich würde argumentieren: Bisher war ich zu faul ihn zum Sperrmüll zu tragen. Die Versicherung wird vielleicht sagen: Oh, ein PowerMac, der kostet doch viele Tausend Euro.

    Am besten, ich trage ich einfach tatsächlich zum Sperrmüll. :-)

    08.09.2004 @ 09:51


  3. Johannes

    Und so ging es heute morgen weiter: Der Herr von der Versicherung war nun also da und hat meine Wohnung begutachtet. Und alles war noch im Rahmen. Keine Unterversicherung, also werde ich wohl den kompletten Schaden ersetzt bekommen. :D
    Ein wenig knapp sei die Versicherungssumme wohl schon kalkuliert gewesen, höher versichern bräuchte ich mich aber auch nicht.
    Bis es soweit ist kann es aber noch ein wenig dauern, erst muß die Polizei noch den Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben, dann muß ich der Versicherung Bescheid geben, die dann wiederum einen Anwalt beauftragen wird, die Akten bei der Staatsanwaltschaft anzufordern. Alles in allem werden also noch bestimmt 6 Wochen ins Land gehen.
    Und hätte ich einen simplen Einbruch gehabt, ohne Raub, dann hätte ich wahrscheinlich schon heute einen Scheck von ihm bekommen.
    Zum Schluß gab es dann noch den Rat, mir einen Rauchmelder für 7 Euro anzuschaffen, denn der könne Leben retten. Ich werde darüber nachdenken. :D

    10.09.2004 @ 21:08


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