McDonald’s vs. Döner Istanbul

Am Wochenende im Flugzeug hatte ich mal wieder das besondere Vergnügen, den Focus lesen zu dürfen, eine Zeitschrift, die aufgrund ihrer dichten und schwer zu verstehenden Behandlung komplexer Sachzusammenhänge des Weltgeschehens nicht zu meiner Standardlektüre gehört, aber geschenktem Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul.

So fiel denn mein besonderes Augenmerk neben der Titelgeschichte zur Beziehungspsychologie (es gibt echte Beziehungswesen, die total gerne eine haben und dabei auch total locker drauf sind, den gefühlsverdrängenden, beziehungsvermeidenden Herumstreuner, sowie den minderwertigkeitspomplexbeseelten Klammeraffen, wobei Eltern ihr Verhalten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an die Kinder weitergeben — wow, was für Erkenntnisse!) auf eine doppelseitige Werbung des McDonald’s-Konzerns.

Zu sehen war ein total cooler porno-sonnenbebrillter Typ, der den totalen Durchblick auch beim Essen forderte, und daneben eine Nährwert-Tabelle, in der sämtliche McDonald’s-Produkte mit Kalorien-, Fett-, Eiweiß- und Kohlehydratgehalt aufgelistet waren.
Wenn man dann mal nachrechnet, welchen Kaloriengehalt z.B. ein typisches Hamburger-Royal-TS-Maxi-Menü mit großer Cola, großer Portion Pommes Frites und einer Mayonaise hat, dann kommt man auf knapp 1400 Kcal (kann man auch irgendwo auf deren Website nachrechnen lassen).
Nicht schlecht für eine Mahlzeit, die, wie Selbstversuche gezeigt haben, Geschmack und Sättigungsfaktor unterhalb der Nachweisbarkeitsgrenze sowie einen Vitamingehalt nahe Null hat.

Weiterhin war unter dieser Tabelle netterweise auch noch kurze eine Vergleichstabelle mit Nährwertangaben weiterer gängiger Schnell-Essen-Produkte wie der guten alten Currywurst und dem etwas neuzeitlicheren Döner abgebildet.
Der Döner soll so z.B. laut Bundesgesundheitsministerium durchschnittlich vergleichsweise bescheidene 565 Kcal haben, wobei der Istanbul-Döner bei mir um die Ecke – einer der leckersten Döner überhaupt – mit dieser Kalorienmenge pappsatt macht, mit EUR 2,50 nur die Hälfte des McDonald’s-Menüs kostet und aufgrund der reichhaltigen Rohkosteinlage wahrscheinlich sogar noch ein paar Vitamine besitzt.

Ja danke für die Aufklärung, da weiß ich doch, was ich nehme!

Und klare Sache, liebe McDonald’s-Marketingstrategen, auch wenn ihr aufgrund von Supersize Me und ähnlich medienwirksamer Antiwerbung in die Offensive gehen müßt:

Das war ein klares 1:0 für Istanbul-Döner um die Ecke durch Eigentor in der letzen Werbeminute. Und ihr saht dabei nicht besonders gut aus mit eurem Fettzeugs! :-D

Eine Antwort Subscribe to comments


  1. knotenhirst

    macdo is nur besser wenn man zunehmen will, und dabei bereit ist viel geld auszugeben…. solls ja auch menschen geben

    ansonsten… döner macht schöner ;-)

    16.08.2005 @ 21:30


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