Abmahn-Wahn III

Auch ne Super-Geschäftsidee:

  1. Man mache sich ein wenig schlau bzgl. Wettbewerbsrecht, Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb etc.
  2. Man gründe einen Verein „Ehrlich währt am längsten“.
  3. Man engagiere ein paar freie Mitarbeiter (Arbeitslose? Hausfrauen?), die den ganzen Tag lang auf Ebay surfen und bei gewerblichen Anbietern nach potentiellen Rechtsverstößen suchen. Diesen zahlt man 50 Cent pro entdecktem Verstoß, und neben wirklichen schwarzen Schafen findet man bei den vielen Handy-Alis und Plüschtier-Uschis bestimmt schnell einige, die den Regeln des deutschen Wettbewerbsrechts nicht voll gewachsen sind und einen Fehler bei der Kennzeichnung ihrer Angebote machen.
  4. Darauf wirft eine Schreibkraft die Serienbrief-Funktion des Office-Programms an, druckt über 2000(?) gleichlautende Briefe, und bringt diese zur Post.
  5. In diesen Briefen wird auf den Rechtsverstoß aufmerksam gemacht, und vergleichsweise günstige 146 Euro Anwaltskosten gefordert.
  6. Die Abgemahnten können sich nun überlegen, ob sie wirklich einen Rechtsverstoß begangen haben, ob sie eine Rechtsberatung und Hilfestellung von ihrem Anwalt wollen, die – bei vielleicht ungewissen Erfolgsaussichten – schon alleine leicht die geforderte Summe übersteigen kann und von ihnen selbst zu tragen ist, evtl. eine negative Feststellungsklage einreichen, oder einfach klaglos die geforderten 146 Euro überweisen.
  7. Bei dem Abmahnverein trudeln in den nächsten Tagen, wenn alles gut geht, 2000 x 146 Euro = knapp 300.000 Euro auf dem Konto ein.

Nicht schlecht für 1000 Euro Investition für die Spürnasen und ein bißchen Schreibarbeit nebst Rechtsverstand. Ich bin eindeutig in der falschen Branche tätig… Aber vielleicht ist Geldverdienen ja doch nicht ganz so einfach.

Eine Antwort Subscribe to comments


  1. Chris

    Ich leg mich weg…..
    (Naja… da die Ihren Hauptsitz in der Schwiiiz haben, bleicbt da immer noch die Hoffung, dass eine Lawine kommt und……)

    27.10.2006 @ 13:53


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