Heute Morgen, 7 Uhr 50, ich will gerade unter die Dusche springen. Plötzlich gehen – Zack! – alle Lichter in der Wohnung aus. Ich denke: „Mmmh, shit, was ist denn nun schon wieder kaputt?“, und werfe einen vorsichtigen Blick – erst in den Sicherungskasten, dann aus dem Fenster, dann ins Treppenhaus. Dort sind aber noch alle Lichter an. Ich denke weiter: „Mmmh, schaust du doch mal nach, was da wohl los ist!“, ziehe mir ein paar Klamotten an und gehe runter in den Keller. Dort treffe ich dann einen Elektriker – mit meinem Stromzähler in der Hand. Ich: „Guten Morgen, äääh, was machen Sie da bitte?“ Er: „Na ich soll hier den Zähler ausbauen, warum weiß ich auch nicht. Haben sie den vielleicht nicht angemeldet, oder nicht bezahlt?“ Ich: „Ääääh, eigentlich schon!“, und lasse mir die Nummer der Hotline geben.

Dort anrufend erkläre ich, daß es vor ein paar Monaten wohl mal einen kleinen Zwischenfall gab, daß der aber wohl längst erledigt sein dürfte, alles bezahlt sei und die letzte Rechnung sich auf freundliche 31 Euro Monatsbetrag belief. Weiterhelfen könne man mir aber nicht, höre ich, da die Kollegen erst um 8 Uhr anfangen würden. Zwischenzeitlich verschwindet auch der Elektriker mit meinem Stromzähler aus dem Haus.

Ich gehe wieder nach oben, und entschließe mich, am besten direkt bei den Stadtwerken vorbeizuschauen, falls es da noch etwas zu klären gibt – ziehe mich im dunkeln an und stecke mir noch schnell die Zahnbürste ins Gesicht. Dann klingelt es wieder. Ich drücke auf, und von unten aus dem Treppenhaus schallt nur etwas Unverständliches.

Auf den Weg nach draußen wage ich dann nochmal einen Blick in den Keller. Dort kniet wieder der Elektriker vor dem Stromkasten. Ich: „Äääh, Hallo! Und was machen sie jetzt?“ „Jooo, ich bau den Stromzähler jetzt halt wieder ein!“ „Aha, und was war los? Muß ich jetzt noch irgendwas machen?“ „Nöööö nööö, ist alles in Ordnung, brauchen sie nicht!“

Fünf Minuten später konnte ich dann auch meine morgendliche Dusche genießen.