Heute habe ich Post von der Bahn bekommen. Und zwar bin ich vor über einem Monat mit der S-Bahn nach Neuss gefahren, und am Bilker S-Bahnhof war der Automat kaputt. Ist dort eigentlich auch eher Regel als Ausnahme.
Heute bekam ich dann einen Brief von denen, der technische Dienst habe die Störung nachvollziehen können, das mit der Störung täte ihnen auch wahnsinnig Leid, aber ich solle doch trotzdem bitte den fälligen Fahrpreis von 1,85 Euro überweisen.
Summa sumarum begleiche ich mit dieser Fahrpreisnacherhebung also folgende Kosten:
- Zwei Angestellte des Sicherheitsdienstes nehmen den Fall mit einem Formular auf. („Machst du nix mit Formular. Vielleicht meldet sich Bahn, vielleicht nicht. Meldet sich meist sowieso nicht.“)
- Der Fall wird weitergeleitet, wahrscheinlich irgendwo in einem Zentralsystem erfaßt und an einen Sachbearbeiter weitergeleitet.
- Der Sachbearbeiter beauftragt wahrscheinlich jemand anderen, im Störungserfassungssystem der Bahn nachzuschauen, ob der Automat tatsächlich zum fraglichen Zeitpunkt außer Betrieb war, derjenige startet wiederum die Recherche. Bis hierhin kann ich das Ganze ja noch nachvollziehen, denn sonst würde ja jeder Schwarzfahrer behaupten, der Automat sei defekt gewesen.
- Der technische Dienst meldet nun die tatsächliche Störung, und jetzt fängt der Sachbearbeiter weiter an zu rotieren, bearbeitet den Fall fleißig weiter, berechnet meinem Fahrpreis, läßt einen Brief drucken und für 55c per Post an mich versenden.
- Ich muß jetzt zur Bank rennen, den Kleckerbetrag überweisen, und Überweisungsgebühren an die Bank zahlen.
- Zuvor aber muß ich aber noch meiner merkwürdigen Verwunderung Ausdruck verleihen und einen Blog-Eintrag schreiben, was mich auch schon wieder effektiv eine Viertelstunde kostet.
Und das alles wegen 1,85 Euro. Das steht doch alles in keinem Verhältnis mehr!