Der Apfelladen mit dem grünen „G“

Gerade hatte ich, nach einem Erlebnis vor gut einem Vierteljahr, mal wieder ein merkwürdiges Erlebnis beim größten Apple-Einzelhändler hierzulande.

Erlebnis 1 lief in ungefähr so ab:

Ich wollte die Festplatte meines MacBook Pro gegen ein größeres und schnelleres Exemplar austauschen, und dachte ich frag einfach mal unverbindlich bei Gravis nach, was es denn wohl kösten würde.

„Guten Tag, ich interessiere mich für eine Notebook-Festplatte mit 200 GB und 7200 Umdrehungen.“
„Häääääh, waaaaas? Solche gibt es doch gar nicht, 120 GB sind bei 7200 das absolute Maximum!“
„Ääh, aha, aber die kann man doch überall kaufen, Apple verbaut die doch aktuell als Option in den MacBook Pros, und bei den Herstellern gibt es doch schon fast die nächste Generation von Festplatten?!“
„Ja nee, gibt es wirklich nicht, und – boah – woher Apple die bezieht: da wundern wir uns auch, wir haben keine Ahnung!“
„Aha. Und was würde der Einbau bei ihnen nun nicht kosten?“
„Das wären 4 Zeiteinheiten, macht 100 Euro.“

Was ich nicht schlecht fand, dafür daß da ein einigermaßen geübter Service-Hoschi maximal eine Viertelstunde lang das MBP aufschraubt, die neue Platte einsetzt und wieder zuschraubt – zumal die für die kleinere Platte schon einen Apotheken-Verkaufspreis 20-30% über der Konkurrenz verlangt hätten.

Erlebnis 2 nun heute:

Ich habe mir natürlich woanders eine Platte gekauft und selbst eingebaut, was prinzipiell kein Problem war, aber seitdem wurde ich von einem unregelmäßigen Wackelkontakt am Anschluß der internen Tastatur geplagt, bei dem Tastatur und Trackpad gelegentlich unvermittelt ausfielen und nicht mehr reagierten, und nach ein paar Minuten dann wieder da waren.

Ich konnte den Fehler auch schon stark eingrenzen, ergoogeln und nach einer Anleitung im Apple-Forum durch anbringen eines Stücks Tesafilm weitestgehend beheben, doch ganz gelegentlich ist die Tastatur immer noch weg, und ich muß dann etwas gegen den Akku drücken und es geht wieder.

Meine Vision für heute wäre nun gewesen: Ich gehe kurz zu Gravis, mache mit denen evtl. einen Termin aus, und dann schaut ein Techniker von denen mal kurz an der Stelle, an die ich selbst nicht drankomme, wo das Kabel locker ist, macht es wieder fest, und ich gehe kurz draußen vor dem Laden eine Currywurst essen und nehme das Gerät dann gleich wieder mit.

Belehrt wurde ich aber eine besseren: „Oh oh. (Mitarbeiter verschwindet im Technikraum und kommt nach 1 Minute wieder) Oh oh oh oh oh oh. Das können wir hier nicht, das müssen wir leider einschicken und dauert dann ungefähr 2 Wochen! Machen sie auf jeden Fall ein Backup all ihrer Daten auf der Festplatte, und…“ „Äääh, zwei Wochen?!?! Für so eine Kleinigkeit? Und womit soll ich denn in der Zwischenzeit arbeiten?“ „Tja, mmmh, dann kommen sie doch einfach, wenn sie das Gerät gerade mal 2 Wochen nicht brauchen!“ „Ersatzgerät? Äh, okay, anscheinend wohl nicht…“ Großes Kino.

Danke, da drücke ich doch lieber ab und zu mal kurz gegen den Akku oder mache das Gerät selbst noch mal auf.

Und wie Gravis überlebt, wenn man trotz der Apothekenpreise noch nichtmals guten Service bekommt, frage ich mich ernsthaft. Aber vermutlich hätten die einfach für viele hundert Euro ein neues Mainboard eingebaut, wenn ich den Fehler nicht so genau eingegrenzt hätte… ;-)

2 Antworten Subscribe to comments


  1. Chris

    Zufällig weiss ich, wie die überleben.

    Grad last week war so ein Fredel von denen in der Firma meiner Freundinn und hat dort lecker Äpfel (Riesenwerbegag) und Minzbonbons verteilt. Ach ja, UND natürlich eine Information, dass man da jetzt im Intranet zu überteuerten Preisen Apfelrechner kaufen kann.
    Gut für die Firma, Gut für Gravis, Gut für den Vertriebsfredel, Schlecht für die Mitarbeiter ;)))
    Naja…. wir gedenken Apfelpfannkuchen aus den geschenkten Äpfeln zu machen ;)

    02.09.2008 @ 15:38


  2. Arkadius

    Hm, lustig. Selten so gelacht.

    02.09.2008 @ 16:51


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