Wenn ich eine negative Eigenschaft habe, dann ist es mit Sicherheit die, in fast schon psychologisch-pathologischer Weise unangenehme oder einfach nur lästige Dinge zu verdrängen und auf physischen oder mentalen Ablagestapeln für die Abarbeitung in ungewisser Zukunft zu abzulegen, bis sie irgendwann unausweichlich werden — was mir dann in regelmäßigen Abständen immer mal wieder zum Verhängnis mit unangenehmen Folgen wird.

So hätte mir folglich auch, wenn ich denn die Briefe, die mir die Stadtwerke in den letzten Monaten immer so fleißig geschrieben haben, auch tatsächlich einmal geöffnet und gelesen hätte, durchaus einmal auffallen können, daß ich den monatlichen Dauerauftrag für die Überweisung der Stromkosten bei der letzen Bearbeitung am Bankautomaten versehentlich storniert statt aktualisiert hatte, und ich seit 5 Monaten keinen Strom mehr bezahlt hatte. Und ich hätte mir erspart, gestern Abend – oh Schreck – eine dunkle Wohnung ohne Strom, aber mit einem schicken kleinen Aufkleber am Stromzähler im Keller vorzufinden, ich solle mich doch vielleicht mal freundlicherweise mit dem Kundencenter in Verbindung setzen. Shit!

Naja, letzteres tat ich natürlich, und so durfte ich dann also heute morgen in der Frühe zu den Stadtwerken fahren, ein Nümmerchen ziehen, den säumigen Betrag von 105 Euro nebst 65 Euro für die erneute Freischaltung des Zählers einzahlen, und darf mich jetzt wieder auf einen Abend mit warmem Wasser, Licht und wieder funktionierendem Telefonanschluß freuen. Toll!

Etwas positives hatte die Sache aber vielleicht doch noch: Das längst überfällige Abtauen des Kühl- und Gefrierschranks nun erledigt.

Und vielleicht ich sollte mir doch einmal eine Selbsthilfegruppe suchen. Die Anonymen Mahnungs-Ignoranten oder die Home-Office-Watchers oder so… ;-)