Kunde wünscht neues Feature für seine Webseite. Wichtig wichtig.
Entwickler sagt: „Urgs. Aber mit viel JavaScript-Voodoo werden wir das hinbekommen.“
Entwickler fängt an zu basteln, zu schrauben, die Widrigkeiten der verschiedenen Browser zu umschiffen und auf allen erdenklichen Browsern zu testen, und hat es nach ein paar Stunden tatsächlich geschafft. Und er ist stolz, weil es sogar besser funktioniert als zu erwarten war.
Neues Feature kommt zu Endabnahme. Kunde sagt: Häh? Geht doch gar nicht, bei mir ist da nur ein Fehler. Sowas mit „Schnittstelle nicht unterstützt“.
Entwickler sagt: „Kann doch gar nicht sein, hab ich doch überall getestet. Und was für ein Fehler soll das überhaupt sein? Das ist doch kein typischer JavaScript-Fehler!“
Entwickler kann den Fehler schließlich auf dem Rechner eines Arbeitskollegen reproduzieren, und findet auch beim Hersteller des Browsers eine Fehlerbeschreibung. Scheint ein Bug des Browsers zu sein, der auf bestimmten System auftreten kann, und den der Hersteller nicht beheben will, sonst hätte er nicht so einen langen Eintrag in sein Knowledge-Base geschrieben.
Entwickler bringt dem Kunden bei: Das geht leider alles nicht — außer sie muten ihren Endkunden zu, ihre Registry zu patchen. Ist halt so’ne prinzipielle Sache irgendwie. Kunde: Mmmh, nee, eher nicht.
Entwickler rudert im Versions-Kontrollsystem auf den Stand von morgens früh zurück. Und Feierabend ist auch schon bald wieder.
Entwickler denkt ernsthaft darüber nach, zukünftig etwas sinnvolles zu tun und armen Kindern in Afrika zu helfen. — Und erkennt dadurch die wahre Bedeutung von Begriffen wie Social Software und Web2.0 und dem ganzen Mist.
Hmm, ich glaube, so in etwa 87 Arbeitstage pro Mitarbeiter gehen jedes Jahr für Management-Fehler drauf. Könnte hinhauen, mir ist auch schonmal zu Ohren gekommen, dass das ein oder andere meiner Projekte dann doch nicht mehr so wichtig ist wie noch wenige Tage vorher, oder wegen primitivster Recherchefehler seitens IBM (Internation Business Management) dann doch leider, leider auf Eis gelegt werden mußte. Solang mein Gehalt da nicht von abhängt, gilt halt 8.15/17.00
netRebel
Déjà vu gerade…
22.03.2006 @ 17:27
Marco
Hmm, ich glaube, so in etwa 87 Arbeitstage pro Mitarbeiter gehen jedes Jahr für Management-Fehler drauf. Könnte hinhauen, mir ist auch schonmal zu Ohren gekommen, dass das ein oder andere meiner Projekte dann doch nicht mehr so wichtig ist wie noch wenige Tage vorher, oder wegen primitivster Recherchefehler seitens IBM (Internation Business Management) dann doch leider, leider auf Eis gelegt werden mußte. Solang mein Gehalt da nicht von abhängt, gilt halt 8.15/17.00
22.03.2006 @ 20:20